und was wirklich hilft
(Polyvagaltheorie, Regulation, Traumaheilung & Sicherheit einfach erklärt)
Kennst du das?
Du machst Atemübungen, Bodyscans, Vagus-Nerven-Tools und trotzdem beruhigt sich dein Körper kaum.
Vielleicht fühlst du dich sogar „falsch“ oder fragst dich, warum es bei allen anderen funktioniert… nur bei dir nicht.
Wenn dir das bekannt vorkommt, bist du nicht allein.
Und die gute Nachricht: Es liegt nicht an dir.
Es liegt daran, wie unser Nervensystem Sicherheit wahrnimmt und das lässt sich erklären.
Warum Nervensystem-Übungen nicht automatisch Sicherheit erzeugen
Viele Menschen suchen nach „Nervensystem regulieren“, „Vagusnerv Übungen“ oder „Trauma beruhigen“ und finden eine Flut an schnellen Tools.
Diese Übungen können hilfreich sein, aber:
👉 Sie ersetzen kein Gefühl von Sicherheit.
Sie schaffen vor allem einen Moment, in dem du kurz aus der Aktivierung herauskommst und dich neu ausrichten kannst.
Sie öffnen ein kleines Fenster.
Doch ob dein Körper wirklich hindurchgehen kann, hängt von etwas ganz anderem ab 👇🏼
Die Polyvagaltheorie erklärt, warum Übungen manchmal kaum wirken
1. Neurozeption entscheidet – nicht die Technik
Nach Stephen Porges reagiert das autonome Nervensystem nicht auf die Übung selbst, sondern auf Neurozeption:
die unbewusste Wahrnehmung von Sicherheit oder Gefahr.
Das bedeutet:
- Wenn deine Umgebung unsicher wirkt,
- wenn alte Erfahrungen angetriggert werden,
- wenn dein Inneres überfordert ist,
…dann bleibt dein System im Sympathikus („Kampf/Flucht“) oder im dorsal-vagalen Schutzmodus („Abschalten“).
Auch wenn du dich hinsetzt und atmest.
👉 Übung ohne Sicherheitsgefühl = kaum Regulierung.
2. Übungen können Türöffner sein, aber allein keine dauerhafte Regulation schaffen
Nervensystem-Tools können:
- Aktivierung ein Stück senken
- Orientierung ins Hier & Jetzt ermöglichen
- Überflutung unterbrechen
- kurz den Zugang zum ventralen Vagus öffnen
Das ist wertvoll.
Aber stabil wird dieser Zustand nur, wenn dein Nervensystem gleichzeitig echte Sicherheit wahrnimmt. Zum Beispiel durch:
- Beziehungssignale
- körperliche Stabilität
- innere Kohärenz
- eine sichere Umgebung
👉 Eine Übung ist wie ein Türöffner.
Durchgehen kannst du nur, wenn dein System wahrnehmen kann:
„Hier ist es sicher genug.“
3. Regulation entsteht aus Sicherheit – nicht aus Technik
Regulation heißt nicht:
„Ich mache etwas, damit ich mich beruhige.“
Regulation heißt:
Mein Nervensystem erkennt: Ich bin gerade sicher.
Nach der Polyvagaltheorie geschieht Regulation, wenn:
- der ventrale Vagus aktiv wird
- Neurozeption keine Gefahr meldet
- der Kontext Sicherheit vermittelt
Das heißt:
Übungen können unterstützen, aber sie können keine unsichere innere oder äußere Realität überschatten.
Was bedeutet das für deinen Heilungsweg?
Sehr oft sind Menschen frustriert, weil sie das Gefühl haben, „Nervensystemarbeit funktioniert bei mir nicht“.
Dabei passiert Folgendes:
✔ Dein Körper schützt dich
✔ deine Neurozeption ist wachsam und das ist verständlich
✔ Sicherheit muss somatisch (körperlich) und emotional spürbar sein
✔ Übungen wirken erst stabil, wenn deine Basis sicher genug ist
Das ist kein Rückschritt, es ist deine Biologie.
Was du stattdessen brauchst: Sicherheit von innen & außen
1. Baue Sicherheit vor Technik auf
Beispiele:
- deinen Raum gestalten (Licht, Geräusche, Rückzug)
- bekannte Routinen
- warme Decke, Körperkontakt zu dir selbst
- eine Stimme oder Musik, die beruhigt
2. Nutze Beziehungssignale
Der Mensch reguliert sich durch Menschen:
- Blickkontakt (wenn angenehm)
- eine ruhige Stimme
- ein verständnisvoller Gegenüber
- ein Gefühl: “Ich bin gerade nicht allein.”
3. Arbeite mit kleinen Fenstern, nicht mit Druck
Kurze Sequenzen wie:
- „Einen Moment ankommen“
- 30 Sekunden Ausatmen
- sanfte Bewegung
- Hände spüren
Kleine sichere Mikro-Momente können mehr verändern als zehn Minuten „perfekte Atmung“.
4. Übe erst dann intensiver, wenn Sicherheit vorhanden ist
Wenn dein Körper merkt: „Ich bin stabil“, erst dann können Übungen nachhaltiger wirken.
Kurz zusammengefasst
Nervensystem-Übungen sind wertvolle Werkzeuge.
Doch Regulation entsteht nicht durch Technik,
sondern durch Sicherheitswahrnehmung.
Die Polyvagaltheorie sagt:
👉 Entspannung ist nur möglich, wenn dein Nervensystem echte Sicherheit erkennt.
👉 Übungen sind Einladungen, aber Sicherheit entscheidet, ob du folgen kannst.
Wie du weitergehen kannst
Wenn du tiefer verstehen willst:
- wie du dein Nervensystem sanft regulierst,
- wie du Sicherheit in dir aufbauen kannst,
- und wie du alte Reaktionsmuster Schritt für Schritt verändern kannst,
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Deine Thea 🌱

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